Wie viel Luxus darf es sein?

Stell dir vor, du musst auf eine einsame Insel und du darfst nur drei Dinge mitnehmen. Der Gedankenspiel-Klassiker ist für uns Wirklichkeit geworden. Die einsame Insel ist eine lange Veloreise und die drei Dinge sind definiert als das Gepäck- und Gewichtsvolumen, welches noch mit Muskelkraft transportiert werden kann. Neben einem Grundstock an Kleidern sowie an Camping- und Fahrradausrüstung bleibt ein bisschen Reserve für ein paar Dinge, die den Alltag angenehmer machen. Der kleine Luxus.
Für uns war von Anfang an klar, dass eine minimale Angelausrüstung dabei sein muss. Lesestoff ist ebenfalls unverzichtbar. Ein paar Diskussionen brauchte es, bis es auch der Feldstecher auf die Gepäckliste geschafft hat. Da hatte es das flexible Kompaktstativ mit Kugelkopf schon leichter. Auf den Einsatz dieses kleinen Spielzeugs freuen wir uns ganz besonders. Aber wie sieht es aus mit einem Rasierapparat? Darf und muss es das sein? Nein, eigentlich nicht. Aber vier Monate lang Bart wachsen lassen, ist auch keine Lösung. Dieses Problem ist zurzeit noch ungelöst. Spielsachen? Klar, ganz ohne geht es nicht. Einen Fussball sind wir den Kindern schuldig, wenn sie schon für Monate auf das Fussballtraining verzichten müssen. Und ein Spielkartenset gehört ebenfalls dazu. Eine nette Pokerrunde auf einem lappländischen Flachmoor hat doch ihren Reiz! Mit den Jetons müssen wir dann allerdings improvisieren. Vielleicht Heidelbeeren? Grosse Diskussionen gab es um das Thema Stühle. Eigentlich ist es doch Ehrensache, dass sich der Outdoor-Nerd auf den feuchten Waldboden setzt. Nur kann ein Teil der Familie gewisse Alterserscheinungen nicht mehr wegdiskutieren und die Vorstellung, nach einem Tag im Sattel das Abendessen im Schneidersitz zu geniessen, lässt bald grundsätzliche Zweifel am gesamten Vorhaben aufkommen. Timos Götti Nino, der telecyclotechnische Grossmeister (www.grindimwind.ch), hat uns dann zur Anschaffung des Halinox Chair Zero ermutigt. Bei 510 Gramm und 3.5 dm2 Packvolumen pro Stuhl sind zwei Stück gerade knapp vertretbar. Diskussionen über Nutzungsansprüche sind bei einer vierköpfigen Familie natürlich vorprogrammiert.
Der neuste Luxusartikel auf unserer Packliste ist die Ukulele.
Aber das grösste Luxusgut, welches jedoch nie ernsthaft zur Diskussion stand, ist unser Josef. Er generiert 30 kg Zusatzgewicht plus Futter und beansprucht einen ganzen Anhänger für sich alleine. Für Steffi bedeutet das, dass ihr Gepäck bei mühsamen Steigungen selber laufen kann. Und das ist wohl der grösste Luxus überhaupt!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert